Auf BAP-Fans wartet eine große Überraschung – ja eine echte Premiere, wenn Niedeckens BAP sich von Ende Mai bis Ende Oktober 2018 wieder auf den Weg in die Hallen in Deutschland und die Schweiz macht, denn erstmals in der nun über 40-jährigen Bandgeschichte begleitet ein dreiköpfiger Bläsersatz die traditionsreiche Band aus Köln. Wie es dazu kam, erzählte uns der Sänger bei einem Interview.
Zeitreise durch umfangreiches Repertoire
Die Tour 2018 bietet eine Zeitreise durch das umfangreiches Repertoire der Band, wo für jeden was dabei sein dürfte. „Die Bläser bei der Planung der Setlist mit einzubeziehen, war wie ein Geschenk. Wir haben uns darüber gefreut, was wir nun alles endlich mal machen können“, erzählt Niedecken. So sei er das gesamte BAP-Repertoire durchgegangen und habe überlegt, welche Stücke dafür in Frage kämen.
„Da scheint ein Song draus werden zu wollen“
„Ich schreibe meine Texte darüber, was mich gerade beschäftigt und irgendwann merke ich, da scheint ein Song draus werden zu wollen und dann schreibe ich ihn“. Dabei möchte er nicht nur Lebensfreude auf der Bühne vermitteln sondern auch politische Botschaften. Ein wichtiges Anliegen bei den Konzerten ist Niedecken das von ihm unterstützte Resozialisierung-Projekt Rebound, das sich seit zehn Jahren stark macht für die Wiedereingliederung von ehemaligen afrikanischen Kindersoldaten in die Gesellschaft. Darüber will Niedecken wie immer seit 2004 auch bei der kommenden Tour auf der Bühne sprechen.
Wenn die Poesie fehlt, bringt das gar nichts
Der Kölner, der als Künstler mit Stücken wie „Kristallnaach“ den gesellschaftlichen Diskurs der Bundesrepublik geprägt hat, weiß: „Man darf bei politischen Inhalten die Poesie nie vergessen. Es nützt nichts, Parteitagsbeschlüsse oder Gewerkschaftsprogramme zu vertonen. Wenn die Poesie fehlt, bringt das gar nichts.“ Deswegen lautet seine Maxime in Hinblick auf aktuelle politische Entwicklungen in Deutschland für die Tour 2018: „Wir als Musiker können allenfalls versuchen, die Leute vom Verhärten abzuhalten.“